NOBLEGO

LOCATION Hotel Adlon Kempinski, Berlin
KUNDE Noblego | Solid Taste GmbH

LEISTUNG  Beratung & Inneneinrichtung
LADENFLÄCHE 35 qm, Raumhöhe ca. 4,20m

Ein frischer Hauch von Ewigkeit

Eine Interpretation von Dominic von Vlahovits

Warum ausgerechnet ein Online-Zigarrenversand nun im traditionsträchtigsten Hotel Berlins eine Repräsentanz eröffnet? Wer den neuen Noblego-Flagshipstore im Adlon Unter den Linden betritt, weiß warum.

Bereits bevor sich die Türen des neuen Ladengeschäfts zum ersten Mal öffnen, ruht dem Ort die Seele des schon immer Dagewesenen, ein Gefühl von steingemeißelter Selbstverständlichkeit, inne und weckt die Sehnsucht nach einer Welt voll Eleganz und Leidenschaft.

Der Entwurf des Fabian Freytag Studio für Noblego ist inspiriert von der Wiener Moderne und Adolf Loos American Bar, einem Sehnsucht- und Zufluchtsort des Genusses, der als Referenz nicht passender sein könnte.

Maßgetischlerte Elemente aus amerikanischem Kirschholz dominieren den 30 Quadratmeter großen Raum und erzeugen eine Farbstimmung, die an Herrenzimmer, Humidore und Habanos erinnert. Dezent im Fries und den Rückwänden der Einbauten eingeplante Spiegel verleihen ein Gefühl von Tiefe. Zusammen mit den frisch aufpolierten Messingelementen des Adlon erfüllen sie die Fläche mit goldenem Glanz und wecken im Zusammenspiel
mit dem freundlichen, travertinvertäfelten Boden ein Gefühl alter Vertrautheit.

Ein für das Fabian Freytag Studio stilistisches Trompe-l’oeil zieht den Blick zur in Farrow & Ball Green Smoke gehaltenen Decke. Die Illusion einer eindrucksvollen Kassettendecke weckt Erinnerungen an Kathedralen der Antike. Konsolen aus grünem Marmor geleiten über drei
Stufen auf eine Galerie, auf der ein Poltrona Frau 1919 einlädt Platz zu nehmen. Das Sitzmöbel wurde von Renzo Frau im Auftrag des leidenschaftlichen Zigarrenrauchers Herzog von Pistoia Filiberto Ludovico di Savoia entworfen. Ein Manifest der Sinnlichkeit des Zigarrengenuss und Ausdruck des Wunsches nach friedvollen Stunden, tief in Polstermöbel versunken, genussvoll die Zeit im Nebel zu verlieren.

Der zwischen Galerie und Decke erhaben auf dem Sims thronende Noblego Schriftzug aus erleuchtetem mundgeblasenem Glas spannt die Brücke zurück in die Moderne.

Eine Treppe im Art Deco Stil führt in ein geheimnisvolles Untergeschoss. Samtiger Teppichfußboden schluckt hier die profanen Geräusche des Alltags. In diesem raumgewordenen Schmuckkästchen verstecken sich elegant Vitrinen entlang der Wände und lassen ehrfürchtig
die hinter feinen Ziergittern verborgenen rauchbaren Seltenheiten und Schätze erahnen.
In der neuen Noblego Repräsentanz am Brandenburger Tor wird das besondere Ritual des Genusses und das einzigartige Gefühl der darin liegenden Ruhe und Besinnlichkeit in eine feinsinnige Formensprache übersetzt und eindrücklich gewürdigt.

Dominic von Vlahovits studierte Kunstgeschichte in Regenburg und an der Freien Universität Berlin mit einem Schwerpunkt auf Kunst- und Designgeschichte des 20. Jahrhunderts. Neben akademischen Kunstvermittlungsprojekten, u.a. mit der Julia Stoschek Collection Berlin, war er während zahlreicher Ausstellungen für die Architektur Galerie Berlin tätig. Gegenwärtig setzt er seine akademische Laufbahn im Bereich Kulturmanagement fort, ist als Kurator in der freien Wirtschaft tätig und schafft Bezüge zwischen privaten und kulturellen Interessen.